Trump droht Nordkorea mit "Feuer, Wut und Macht"

09/08/2017 06:28

US-Präsident Donald Trump hat Pjöngjang indirekt militärische Gewalt angedroht. In ähnlicher Deutlichkeit reagierte Nordkorea postwendend. Das Militär-Regime nimmt ein konkretes Ziel ins Visier.

 

Donald Trump (Foto Picture Alliance)  

Wenn Nordkorea seine Drohungen gegen die USA fortsetze, werde diesen "mit Feuer, Wut und Macht begegnet, wie es die Welt noch nicht gesehen hat", sagte Trump vor einer Sitzung zur nationalen Opioid-Krise in seinem Golfclub in New Jersey.

Nur wenige Stunden später reagierte Nordkorea mit einer Stellungnahme, die über die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde. Darin droht das kommunistisch geführte Land mit einem Raketenangriff auf die Pazifikinsel Guam, einem US-Außengebiet mit einem Luftwaffenstützpunkt. Das Militär ziehe eine solche Attacke "ernsthaft in Erwägung". Der Plan könne umgesetzt werden, sobald Machthaber Kim Jong Un dies befehle. In einer weiteren Mitteilung erklärte ein nordkoreanischer Militärsprecher, ein Erstschlag sei möglich, wenn es Anzeichen für eine Provokation vonseiten der USA gebe. 

Was den US-Präsidenten zu dieser scharfen Aussage bewegt hat, kann nur gemutmaßt werden. Tatsache ist, dass an diesem Dienstag mehrere teils vertrauliche Informationen zur Bewaffnung Nordkoreas und dem Fortschritt seines Atomwaffenprogramms öffentlich wurden.

Trump leitet "geleakte" Informationen weiter

Der US-Sender Fox News, als eine der liebsten Informationsquellen des Präsidenten bekannt, berichtete, angeblich habe Nordkorea Lenkwaffen zur Bekämpfung von Schiffen auf ein Boot vor seiner Ostküste verlegt. Der Sender nannte keine klare Quelle, sondern bezog sich auf nicht näher bezeichnete Geheimdienstberichte. Brisant daran ist, dass Trump den Medienbericht, der als "geheim" eingestufte Informationen enthielt, selbst auf Twitter weiterverbreitet hat. Trump selbst hatte das Veröffentlichen vertraulicher Informationen wiederholt als Problem und Verbrechen bezeichnet.

Zuvor war auch bekannt geworden, dass Nordkorea erhebliche technologische Fortschritte in seinem Atomwaffenprogramm gemacht hat - größere als bisher angenommen.

Japan: Nordkorea könnte Mini-Atomsprengköpfe besitzen

In einem vom japanischen Verteidigungsministerium am Dienstag veröffentlichten Weißbuch heißt es: "Es ist möglich, dass Nordkorea bereits die Verkleinerung von Nuklearwaffen gelungen ist und dass das Land atomare Sprengköpfe erlangt hat." Sollte dies so sein, könnte es die Führung des abgeschotteten Landes "zu selbstsicher" machen und zu riskanten militärischen Provokationen verleiten, hieß es in Japan.

 

 

 

Back

Search site

© 2010 All rights reserved. durgube@msn.com