Nordkorea warnt vor einem Atomkrieg

18/04/2017 09:50

Konflikt mit USA: Nordkoreanische Interkontinentalraketen werden bei einer Militärparade vorgeführt.

 

Nordkorea hat vor dem Ausbruch eines Atomkriegs gewarnt. Der stellvertretende nordkoreanische UN-Botschafter Kim In Ryong warf den USA vor, die koreanische Halbinsel in den "größten Gefahrenherd der Welt" zu verwandeln. Diese Situation könne jederzeit einen thermonuklearen Krieg zur Folge haben.

Die Militärübungen von den USA und Südkorea seien die größte aggressive Kriegsübung aller Zeiten, sagte er. Nordkorea verstärke seine Atomstreitmacht, um sich gegen die "boshaften nuklearen Drohungen und Erpressungen" der USA verteidigen zu können. Sein Land sei bereit, auf jede Art von Krieg zu reagieren. 

Nordkorea kündigte zudem weitere Raketentests an. "Wir werden weitere Raketentests durchführen, auf wöchentlicher, monatlicher und jährlicher Basis", sagte der nordkoreanische Vizeaußenminister Han Song Ryol in einem Interview mit der BBC. Sollte Amerika dabei militärisch intervenieren, werde ein "totaler Krieg" ausbrechen, sagte er.

Zuvor hatte auch die russische Regierung die USA vor einem militärischen Eingreifen in Nordkorea gewarnt. "Ich hoffe, dass es keine einseitigen Schritte der USA wie in Syrien geben wird", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow der russischen Presseagentur Interfax. Wenn die USA im Alleingang Gewalt einsetzen wollten, sei das "ein sehr riskanter Weg".

Lawrow erinnerte daran, dass US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf versprochen habe, militärische Interventionen zu unterlassen. China sprach ebenfalls von einer "sehr heiklen und gefährlichen Lage" und rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe mahnte diplomatische Bemühungen sowie Druck an, um Nordkorea zu einem ernsthaften Dialog zu bewegen.

US-Vizepräsident Mike Pence hat bei seinem Besuch in Südkorea, Nordkorea vor der Entschlossenheit der USA gewarnt. Die "Ära der strategischen Geduld" gegenüber Nordkorea sei beendet, sagte Pence bei einem Besuch in der entmilitarisierten Zone nahe der innerkoreanischen Grenze. Die Verbindungen zwischen den Vereinigten Staaten und Südkorea seien "unangreifbar". Man wolle den Konflikt diplomatisch lösen, aber es lägen "alle Optionen auf dem Tisch".

Nordkorea verfügt nach südkoreanischen Erkenntnissen über mindestens zehn, vielleicht sogar mehr als zwanzig Atombomben. Entgegen mehreren UN-Resolutionen arbeitet das isolierte kommunistische Land an der Entwicklung weitreichender Raketen mit Atomsprengkopf – was die USA und andere westliche Staaten verhindern wollen.

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