Mehr als 50 Tote bei Anschlag in Nasa hablod, Mogadischu

29/10/2017 14:11

Bei einem Selbstmordattentat im Zentrum der somalischen Hauptstadt sind viele Menschen getötet worden. Ziel war ein Hotel, Nasa Hablod, das bei Ausländern beliebt ist.

Bei einem der wohl schwersten Selbstmordanschläge der vergangenen Zeit in Somalia sind mehr als 50 Menschen getötet worden. Zudem seien bei der Explosion einer Lastwagenbombe im Zentrum der Hauptstadt Mogadischu am Samstag rund 80 Menschen verletzt worden, sagte ein Polizeibeamter. Die meisten Opfer seien Zivilisten, sagte ein Mitarbeiter des Medina-Krankenhauses, in das viele der Opfer gebracht wurden. Aber auch Soldaten seien zu Tode gekommen. 

Nach Angaben eines Vertreters der Sicherheitsbehörden explodierte ein mit Sprengstoff beladener Lkw an einer belebten Straße vor einem Hotel, das bei Regierungsmitarbeitern, Journalisten und aus dem Ausland zurückkehrenden Somalis beliebt ist. Die Polizei vermutet, dass die Zahl der Toten weiter steigen wird. Zahlreiche weitere Menschen würden noch unter den Trümmern eingestürzter Gebäude vermutet, sagte der Polizeibeamte. 

Die Explosion habe umliegende Gebäude massiv beschädigt, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa, der sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Nähe befand. Die Lage sei chaotisch und unübersichtlich. "Ich habe noch nie so einen schlimmen Anschlag gesehen", sagte Ahmed Hassan, ein Augenzeuge. "Die Zerstörung sieht aus wie nach einem Erdbeben."  

Zunächst blieb unklar, wer für den Anschlag verantwortlich ist. In Somalia und vor allem in Mogadischu kommt es immer wieder zu Anschlägen durch die  Al-Shabaab ("die jungen Leute"). Die mit dem Al-Kaida in Verbindung stehenden Sunniten wollen in dem Land am Horn von Afrika einen Gottesstaat mit Auslegung des islamischen Rechts errichten. Sie kontrollieren einige ländliche Regionen.  

Seit dem Sturz des Machthabers Siad Barre 1991 gibt es in Somalia keine funktionierende Zentralregierung. Eine 22.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen die Gruppe. Im Jahr 2011 haben sie Al-Shabaab aus Mogadischu vertrieben. 

Der seit Februar amtierende Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed erklärte der Al-Shabaab-Miliz Anfang April den Krieg. Außerdem tauschte Abdullahi Mohamed die Chefs von Armee, Polizei und Geheimdiensten aus. Er forderte die Bevölkerung dazu auf, die Armee im Kampf gegen die Islamisten zu unterstützen.

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